Wie eine künstliche Intelligenz im Recruiting unterstützen kann
Haben Sie schon von Generative Pre-trained Transformers gehört? Was wie aus einem futuristischen Hollywood-Blockbuster entsprungen klingt, ist längst in den Alltag der meisten Menschen eingezogen: eine künstliche Intelligenz, die lernen kann. Die bekanntesten Beispiele sind die Sprachassistenten Alexa von Amazon oder Siri von Apple.
In diesem Jahr hat das Unternehmen OpenAI die künstliche Intelligenz GPT-4 veröffentlicht. GPT ist eine Klasse von KI-Modellen, die auf der Grundlage großer Mengen an Text trainiert wurden, Texte zu generieren und auf natürliche Weise Benutzeranfragen zu beantworten. Die neue Version ist fähig, Muster in Daten zu erkennen und auf dieser Grundlage Vorhersagen und Antworten zu generieren.
Vorweg ist eines wichtig zu betonen: auch eine KI ist nicht perfekt. Sie generiert ihre Antworten auf Basis von Wahrscheinlichkeiten und historischen Mustern und kann nicht das menschliche Gehirn ersetzen. Die Ausgaben von ChatGPT müssen stets sorgfältig geprüft werden, da sie aufgrund ihrer beschränkten Datenlage zwar eine sehr gute Basis, aber keine Genauigkeit bieten. Ihr Einsatz ist als Inspiration zu empfehlen, um leichter Formulierungen und Textstrukturen zu finden.
#1 Der richtige Umgang mit ChatGPT
#2: Je detaillierter die Befehle, desto genauer das Ergebnis
#3: Nutzen Sie GPT, um die Candidate Journey zu beschleunigen!
#4 Fazit: GPT als Unterstützung
Um GPT nutzen zu können, gehen Sie auf chat.openai.com und registrieren sich. Die Verwendung ist kostenfrei.
GPT hat das Potential in viele sehr unterschiedliche Rollen zu schlüpfen. Das Programm kann im Stil von Goethe Gedichte verfassen oder ein wissenschaftliches Resümee über die Auswirkungen auf die mikroökonomische Vielfalt von Quallenfischen aus der Sicht eines Kindergartenkindes.
Das Beispiel zeigt: ChatGPT kann so viel, muss aber eindeutige Befehle bekommen, um den Auftrag richtig umsetzen zu können.
Im Recruiting kann die KI Für die Erstellung von Stellenanzeigen sehr nützlich sein. Dabei können Sie die Rolle des Schreibenden durch eine direkte Vorgabe z.B. „Schreibe wie ein erfahrener Recruiter“ angeben. Aber auch durch die Angabe von Zielen und Aufgaben oder dem gewünschten Ergebnis können Sie die von GPT formulierten Stellenanzeige nach ihren Bedürfnissen „modulieren“. Eine Eingabe an ChatGPT könnte also folgendermaßen aussehen: „Schreibe eine Stellenanzeige, die auf die Zielgruppe der Softwareentwickler ausgerichtet ist und möglichst viel Aufmerksamkeit erzeugt“
Detaillierte Beispiele zu allen Anwendungsfällen plus ChatGPT's Lösungsvorschläge finden Sie in unserem Whitepaper: https://solution.heroes.eu/registrierung-f%C3%BCr-das-webinar-k%C3%BCnstliche-intelligenz-im-recruiting
Damit die ausgegebenen Informationen auch zu Ihrem Unternehmen passen, sind weitere Infos hilfreich, z.B.:
Auch die Ausdrucksform sollte für GPT vorgegeben werden, damit die KI Ihre Vorstellungen umsetzen kann. Soll der Text humorvoll sein? Oder doch lieber rein wissenschaftlich? Lassen Sie es die KI ganz genau wissen.
Dabei muss der erste Befehl nicht perfekt ausformuliert sein. Im Gegenteil. Lassen Sie sich und der KI Zeit, den richtigen Ton zu finden. Ergänzen Sie Befehl um Befehl, um die Stellenanzeigen ganz nach Ihrem Geschmack zu gestalten. Dabei muss es nicht immer ein kurzer Befehl sein. Nutzen Sie andere Stellenanzeigen als Vorbilder und kopieren Sie sie in den Chat. Dann der Befehl „Schreibe meine Stellenanzeige im Stil dieser Stellenanzeige“. Übrigens: durch den entsprechenden Befehl können Sie mit ChatGPT auch den Titel Ihrer Stellenanzeige generieren oder die Stellenanzeige in eine andere Sprache übersetzen lassen.
Unser Tipp: Erstellen Sie zunächst einen Satz, der die wichtigsten Grundlagen und Informationen enthält und kopieren diesen in jedem neuen Chat in das Eingabefeld als eine Art Einleitung. So können Sie verschiedene Stellenanzeigen nach denselben Grundkriterien schreiben lassen.
Im Recruiting-Prozess scheitert es häufig am Zeitmanagement. Zu viele Beteiligte sind involviert und müssen eine Entscheidung treffen. Auch hier kann GPT unterstützen. Die künstliche Intelligenz kann für Sie das Matching von Bewerbungen und Stellenanzeige prüfen. Natürlich ist diese Auswertung rein faktenbasiert und soll ausschließlich als Inspiration dienen. Dazu wird sowohl der Text der Stellenanzeige als auch das komplette Kandidat:innen-Profil in das Eingabefeld kopiert. Dann fordern Sie ChatGPT auf, eine Einschätzung abzugeben, wie gut der bzw. die Bewerbende auf die Stelle passen könnte. Der Befehl könnte so formuliert werden:
“Bewerte basierend auf der folgenden Stellenanzeige und dem Kandidatenprofil, wie gut der Kandidat auf die Stelle passt, indem du auf Lücken im Lebenslauf, Qualifikation, Verfügbarkeit und Gehaltsvorstellungen eingehst: [Text der Stellenanzeige], [Kandidatenprofil]. Bitte gib eine kurze Zusammenfassung deiner Einschätzung ab.“
WICHTIGER HINWEIS: Datenschutz! Bitte beachten Sie unbedingt, dass Chat-GPT ein amerikanisches Produkt ist. Alles, was Sie bei GPT eingeben, wird an amerikanische Server übermittelt. In der kostenfreien Version bestätigen Sie außerdem explizit, dass OpenAI diese Daten zu eigenen Zwecken nutzen darf. Bei Stellendaten handelt es sich um ohnehin öffentliche Daten, die keine schützenswerten Inhalte darstellen. Die Bewerbungsunterlagen von möglichen Kandidat:innen dürfen allerdings in keinem Fall an die Plattform weitergegeben werden, solange die datenschutzrechtlichen Gegebenheiten nicht gründlich geprüft wurden. Übermitteln Sie daher auf keinen Fall persönliche Daten von Bewerbenden an Chat-GPT oder irgendein anderes KI-Modul. Am besten stellen Sie sicher, dass alle Daten, die sie übermitteln vollständig von persönlichen Daten bereinigt wurden, diese benötigen Sie für einen Abgleich ohnehin nicht.
Ein ähnliches Vorgehen können Sie nutzen, um sich mithilfe der KI auf ein Vorstellungsgespräch mit Bewerbenden vorzubereiten. Befehlen Sie der KI, auf Grundlage von Bewerbung und Stellenanzeige mögliche Fragen zu generieren, die auf Themen wie Zuverlässigkeit, Loyalität oder Belastbarkeit der Kandidaten abzielen. Der große Vorteil der Nutzung der KI für die Generierung der Fragen ist, dass GPT die Fragen auf Basis der Bewerbung personalisiert erstellen kann. Zusätzlich sparen Sie Zeit bei der Vorbereitung der Fragen und sorgen mithilfe der durch die KI generierten Fragen dafür, dass die Fragen objektiv bleiben.
Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Anwendungsmöglichkeiten z.B. im Employer Branding (etwa die Erzeugung einer EVP, von Bildmaterial oder ganzen Kampagnen). Durch umfassendere Projekte und Implementierungen können außerdem auch technische Integrationen erfolgen (z.B. ein Chat-Bot auf der Karriereseite).
Hier greift wieder das iterative Vorgehen der KI. Auch wenn Sie sehr sorgfältig formuliert haben, ist es kein Beinbruch, den Befehl ein zweites, drittes oder viertes Mal zu konkretisieren, um ein für Sie passendes Ergebnis zu erreichen, denn hier gilt: Mehr ist mehr!
Beachten Sie dabei aber: wenn die KI nicht genügend Informationen hat, generiert sie ihre Antworten tendenziell einseitig (BIAS) oder „halluziniert“ sich etwas zusammen.
Die Ausgabe von GPT dient also auch bei der Vorbereitung von Vorstellungsgesprächen lediglich als Inspirationsquelle und Anregung. Es ist unbedingt erforderlich, dass eine manuelle, menschliche Überprüfung und Bearbeitung erfolgt. Dabei muss besondere Sorgfalt auf die Gewährleistung der Vertraulichkeit und des Datenschutzes gelegt werden. Es sollten ausschließlich anonymisierte Daten verwendet werden, und es dürfen keinerlei persönliche Informationen der Bewerber übertragen werden.
GPT kann eine wertvolle Arbeitshilfe für Recruiter:innen sein, indem es den Prozess in verschiedenen Bereichen beschleunigt und unterstützt. So bietet es viele Vorteile, Stellenanzeigen und Stellentitel von der künstlichen Intelligenz generieren zu lassen:
Gleichzeitig ist es sehr wichtig, die Ergebnisse von GPT kritisch zu überprüfen und seine Anwendung mit der menschlichen Intuition und Erfahrung eines Recruiters oder einer Recruiterin zu kombinieren.
Immer wieder gibt es Studien die aussagen, dass 70 Prozent der Jobs durch KI in den nächsten Jahren ersetzt werden und dazu zählt unter anderem auch der Job von Recruiter:innen. Wir sehen das anders. Diejenigen, die KI in ihre Recruiting-Prozesse integrieren, werden nicht ersetzt - sie gehen vorweg!
Wir von der heroes GmbH arbeiten stets daran, bestimmte Funktionen innerhalb unseres Bewerbermanagementsystem durch die KI zu automatisieren oder die KI direkt im System zu implementieren. Wir sind bestrebt, die neuesten Technologien und Strategien im Bereich des Recruitings zu nutzen, um Ihnen dabei zu helfen, den besten Kandidaten für Ihre offenen Stellen zu finden.
Unsere Experten stehen Ihnen gerne für alle Fragen zu diesem Thema zur Verfügung. Zögern Sie also nicht, sich bei Fragen oder Interesse an uns zu wenden.
Ihr heroes-Team!